Bei den Ärmsten der Armen
Status Quo
Verlorene Kinder
Es ist kein Geheimnis, dass auf dem Subkontinent Indien über 15 Millionen Säuglinge und Kleinkinder leben, deren Überlebenschancen absolut gering sind. Ihnen steht in vielen Fällen aus den unterschiedlichsten Gründen keine medizinische und ernährungsphysiologische Basisversorgung zur Verfügung. Findet sich keine Familie oder Institution, die sie aufnimmt, droht ihnen, ohne Betreuung und Begleitung, mit Nichts auf der Straße zu stehen. Missbrauch, Kinderarbeit, Kriminalität, Prostitution und Ausbeutung werden gängige Wege, auf denen sie ohne Schutz ausgeliefert und verloren sind.
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Eine Dorfgemeinschaft in Rattanpurwa
Mein Warum
Todkrank
1979 wurde ich in Belman, Südindien geboren und aufgrund schwieriger familiärer und gesellschaftlicher Umstände unmittelbar in einem Hospital in Udupi, Karnataka abgegeben. Da als ich Säugling krank war und es de facto keine Familie mehr im Hintergrund gab, die für weiterführende Behandlungskosten hätte aufkommen können, war die erforderliche Versorgung mit Medikamenten und Nahrungsmitteln zu diesem Zeitpunkt, an diesem Ort und unter den gegebenen Umständen unmöglich. Das hat in dieser aussichtslosen Situation -eigentlich- den sicheren Tod bedeutet. Noch vor Vollendung des ersten Lebensjahres. Doch es kam anders.
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In einer Dorfgemeinschaft bei Sakri
Die Chance
[M]Ein Restart
Nachdem sich parallel ein damals kinderloses Paar aus Deutschland erfolgreich um eine Adoption bemühte und das Hospital über die Absicherung der Kostenübernahme informiert werden konnte, wurden alle erforderlichen Ressourcen bereitgestellt und vorab bezahlt. Von den zukünftigen Eltern. Sie hatten sich verpflichtet, alle Kosten zu übernehmen, obwohl das Risiko bestand, das Kind trotz der neu ermöglichten Versorgung nicht retten zu können. Gesagt, getan. Nach gelungener Behandlung, wieder hergestellter Transportfähigkeit, weiteren Monaten Wartezeit und fünf nachfolgenden Stationen wurde ich im heutigen Mumbai (ehemals Bombay) abgeholt und mit neun Monaten nach München, in ein neues Leben, geflogen. Die meisten Kinder haben jedoch nicht so viel Glück.
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Schneiderausbildung in Sakri
Unsere Arbeit
Erste Ergebnisse
Nach meinen Besuchen in mehreren Einrichtungen und Gemeinschaften im ländlichen Bihar im April 2023 wurden zahlreiche Gespräche geführt und Vorbereitungen getroffen, um mit der Eröffnung eines neuen Learning Centers beginnen zu können. Im ersten von India Child Care e.V. initiierten LC in Bhavanipur hat der Unterricht am 5. Dezember, einen Tag nach der Eröffnungszeremonie, begonnen. Vermittelt werden primär Sprachkenntnisse und die Grundrechenarten, was eine anschließende Aufnahme in staatliche Schulen und weiterführende Maßnahmen ermöglicht. So lässt sich der Kreislauf der Armut für diese Kinder und Familien unterbrechen, da Ausbildung an die Stelle von Analphabetismus tritt, was den Kindern die Ausübung eines Berufes ermöglicht, der vor Ort gefragt ist und ein eigenes Einkommen sicherstellen kann. Sowohl die Eltern der Kinder als auch die Mitglieder der Dorfgemeinschaft stehen hinter dem Projekt, was auch aufgrund der Akzeptanz und somit wiederum für den schulischen Erfolg und die Wahrnehmung der Schüler im Sozialgefüge der Gemeinschaft für die Chancen und den Erfolg dieser Kinder ausschlaggebend ist.
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Mit Schülern in Gaunaha
Feedback aus Sakri
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Mehr hilft mehr
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